Profitiere von Fraukes Expertise in den Bereichen systemische Organisationsentwicklung und Selbstmanagement. Hier findest du Inhalte, die dir zeigen, wie du produktiver arbeitest und gelassener lebst.
Stell Dir einen Bambus vor: Er wiegt sich im Wind, statt daran zu zerbrechen. Die Pflanze ist flexibel und beweglich, dabei stabil und gut verwurzelt. Resiliente Menschen haben ganz ähnliche Fähigkeiten: wenn das Leben sie anpustet tanzen sie im Wind, es wirft sie so schnell nichts um.
Resilienz bedeutet Anpassungsfähigkeit. Es geht um die Fähigkeit, mit Widrigkeiten umzugehen, daran zu wachsen ohne daran zu zerbrechen.
Es gibt zahlreiche Modelle für Resilienz, mein Favorit ist dieses hier: die sieben Säulen der Resilienz. Es geht zurück auf die Diplompsychologin Ursula Nuber. Was ich an dem Modell so mag? Es ist übersichtlich und klar strukturiert. Wer daran arbeitet, gewinnt Gelassenheit. Grund genug, die Säulen mal unter die Lupe zu nehmen.
Das Modell, das ich im Folgenden vorstelle, wurde ergänzt und überarbeitet von Dr.Franziska Wiebel, sie hat die 7 Säulen unterteilt in „Grundhaltungen“ und „Praktiken“, was den Übertrag in den Alltag nochmal erleichtert.
„Mindset“ ist wohl der gängige Begriff dafür. Es gibt gewissermaßen Naturtalente, deren innere Haltung für ein höheres Maß an Resilienz sorgt. Es ist nicht diesen Glückspilzen vorbehalten, es ist auch Übungssache: Du kannst Deine Resilienz trainieren und Dir die Grundhaltungen aneignen. Wieso das nützlich ist? Deine Gedanken und Einstellungen Dir gegenüber und gegenüber Deiner Außenwelt haben einen erheblichen Einfluss darauf, wie Du auf Stressauslöser reagierst.
Es geht nicht um die rosarote Brille. Es geht eher um Realismus auf der positiven Seite. Es geht darum, sich nicht von Schwarzseherei überrollen zu lassen, sondern sie als das zu sehen, was sie ist. Der Pessimismus ist es, der unser Überleben sichert. Und es ist der Optimismus, der uns weitermachen lässt, das Leben lebenswert macht und uns nach Lösungen streben lässt. Praktisch bedeutet das: Wenn es mal nicht so läuft, stell Dir diese Frage – „Was ist das Gute im Schlechten“? Die Feststellung, das alles auch gute Seiten hat und das gezielte Suchen danach lässt so einiges in einem anderen Blick erscheinen. Probier es mal aus, es lohnt sich. Ich hatte in den letzten Tagen beispielsweise viele Terminabsagen. Ich hätte mich ja darüber ärgern können. Das Gute daran? Ich hatte Zeit all die Dinge zu erledigen, die ich mir für solche Fälle vorgenommen hatte. Und ein Wandertag war auch noch drin.
Wenn Du das Gute im Schlechten suchst und siehst, reduzierst Du Deinen Stress aktiv.
Was lässt sich verändern und was nicht? Was lässt sich NOCH nicht verändern?
Je eher Du eine Widrigkeit annimmst, je schneller Du aufhörst zu hadern, desto eher wird der Weg frei für Lösungen. Deine Energie fließt nicht mehr in den Ärger über Dinge, die Dich beschränken, sondern dorthin wo du Energie haben möchtest.
Was sind typische Widrigkeiten? Grenzen, die von außen gesetzt werden. Grenzen, die wir uns selbst setzen. Und die Art wie wir uns selbst sehen. Je besser es Dir gelingt, Dich selbst zu akzeptieren und anzunehmen, desto leichter fällt es auch mit dem eigenen Verhalten umzugehen. Und sich selbst zu vertrauen.
Mir hilft dabei diese Überzeugung: „jedes Verhalten macht Sinn. Zumindest in den Augen dessen, der sich verhält“. Das Ergebnis? Ich ärgere mich nicht. Nicht über mich und nicht über andere, sondern werden neugierig, wenn ich etwas nicht verstehe. Das reduziert Stress und spart Zeit: je schneller Du aufhörst Dich zu ärgern, desto eher bist Du auch in der Lage etwas zu tun.
Lösungsorientierung bedeutet, sich nicht von Problemen überrollen zu lassen, sondern sich an Zielen zu orientieren. Die müssen nicht immer glasklar formuliert sein, sondern anziehend. So, dass wir die Energie haben uns darauf zuzubewegen. Idealerweise sind Ziele durch unser eigenes Tun erreichbar und wir können uns in kleinen Schritten der Lösung annähern. Die Kunst ist es, Lösungen zu finden, die im Einklang mit uns selbst sind – und obendrein verträglich mit dem Umfeld. Es gehören Gedankenspiele dazu, die es ermöglichen, die Veränderungen und ihre Auswirkungen abzuschätzen um auch unter Stress Zugang zu unseren Stärken zu haben. Lösungsorientierung ist abhängig davon, dass wir uns in der Hektik des Alltags Zeit nehmen. Zeit, um mögliche Entwicklungen zu durchdenken, Prioritäten zu setzen und passende Maßnahmen abzuleiten.
Menschen sind soziale Wesen, wir brauchen sozialen Halt und Halt in uns selbst. „Bindung“ bezieht sich auf die Beziehung zu sich selbst und zu anderen. Anderen Menschen, Gruppen, Teams und sonstigen Systemen.
Bindung funktioniert umso besser, wenn die Sach- und die Beziehungsebene getrennt wird. Bindung ist umso entspannter möglich, wenn in der Kommunikation Sachthemen nicht als Beziehungsthema verstanden werden.
Zeitprobleme und damit verbundener Stress wird verschärft, wenn Rollen unklar sind. Wenn Emotionen nicht erkannt werden. Wenn Empathie fehlt.
Entspannung tritt ein, wenn Rollen geklärt werden. Wenn die eigene Sicht dargestellt wird. Wenn die Sicht des anderen daneben stehen kann. Wenn man sich nicht immer einigen muss, sondern auch mal zweinigen kann. Kommunikation ist ein Verständigungsprozess, es gibt keine ultimative Wahrheit. Wer das verinnerlicht hat, hat die Grundlage geschaffen für gute Bindung mit sich und anderen und ein neugieriges, offenes Miteinander.
Was kannst Du TUN, um Deine Resilienz zu fördern? Die Kurzfassung: Freunde Dich an mit Dir selbst und dem, was Du tust. Achte auf all das, was Dir schon gut gelingt. Und Du wirst merken: die Zuversicht, dass alles gut werden kann, wächst.
Und, wie fühlst Du Dich? Anderen wird diese Frage ja schnell mal gestellt. Aber stellst Du sie Dir auch selbst? Es lohnt sich! Du kannst sie Dir regelmäßig stellen, zum Beispiel in einem Journaling Prozess, und jederzeit zwischendurch.
Selbstwahrnehmung bedeutet Signale des Körpers wahrnehmen zu können und sie einzuordnen. Es geht darum, auf Feedback unseres Systems zu achten. Was sagt mein Bauchgefühl? Wie gestresst oder entspannt fühle ich mich? Zwackt mein Rücken? Schärfung der Sinne, Achtsamkeit sich selbst gegenüber ist notwendig, um in einer komplexen, schnelllebigen Welt gut zu bestehen, die so groß ist, das unser Verstand gar nicht alles erfassen kann. Nur wenn Du die Signale erkennst, kannst Du Deinen Zustand verbessern.
Was Du tun kannst, um Deine Selbstwahrnehmung zu verbessern: Beobachte Dich und wie Du Dich fühlst. Achte darauf, was Du wahrnimmst. Du kannst dazu auch eine Stress-Skala von 1-10 verwenden und Deine aktuelle Empfindung einordnen.
Selbstreflexion bedeutet, mal einen Schritt zurückzutreten und sich von außen zu betrachten. Das ermöglicht es, Reaktionen, Denk-, Verhaltens- und Gefühlsmuster zu beobachten. So lassen sich Erfolgsrezepte oder Stressmuster erkennen.
Unser Kopf ist evolutionsbedingt dafür gemacht, unser Überleben zu sichern. Er ist ausgesprochen gut darin, Negatives festzustellen, denn das bedeutet Gefahr. Die Selbstreflexion ist besonders hilfreich, wenn Du Dir bewusst konstruktive Fragen stellst, die einen positives Unterton haben und / oder Deinen eigenen Anteil an der Situation aufzeigen.
Was habe ich dazu beigetragen, das es mir heute so geht, wie es mir geht?
Wie habe ich geschafft, mein Problem zu erzeugen?
Wie habe ich geschafft, dass es gut wurde?
Egal was Du tust – es hat Folgen. Selbstwirksamkeitserwartung bedeutet, Du traust Dir zu, Deine Lage aktiv zu verbessern. Je höher die Selbstwirksamkeitserwartung ist, desto eher traust Du Dir zu, etwas für Dich tun zu können. Das Gefühl des Ausgeliefert seins, ein Opfer der Umstände zu sein, nimmt ab. Dann bist Du auch unter Stress handlungsfähig. Du kannst Deine Stärken, Fähigkeiten und Verhaltensmuster abrufen, die es Dir ermöglichen, mit Krisen umzugehen.
Selbstwirksamkeit lässt sich beispielsweise mit dem Bullet Journal trainieren.
Indem Du jedem morgen Deinen Vorsatz für den Tag zusammenfasst und abends siehst, was alles gut geklappt hat. Indem Du notierst, wie es Dir dabei ging. In dem Du regelmäßig Meetings mit Dir selbst veranstaltest, und Dir schwarz auf weiß vor Augen führst, was Du alles geschafft hast.
Viel Zeit geht verloren, weil sich Gedanken zu lange im Kreis drehen, bevor gehandelt wird. Die Zeit lässt sich mit den oben beschriebenen Praktiken verkürzen: Je schneller Du ins tun kommst, desto eher ist die Arbeit erledigt.
Wenn Du viele Denkaufgaben hast, ist es essentiell hirnfreundlich zu arbeiten – und das bedeutet mit dem richtigen Maß an Stress. Dann ist die Denkleistung 5 mal so hoch! Für alle die jetzt denken, Selbstreflexion kostet Zeit – ja, das mag sein. Mit etwas Übung sind es wenige Minuten täglich. Die Investition lohnt sich, da der Output dadurch überproportional steigt und das Stresslevel sinkt.
Es liegt nicht jedem, sich einfach losgelöst von all dem, was eigentlich zu tun ist, mit sich selbst auseinanderzusetzen. Das ist auch nicht nötig. Systemisches Zeitmanagement ist Training on the Job. Du kannst die Resilienzpraktiken anwenden auf all das, was Du zu tun hast. Und Du wirst schnell merken, was Du alles kannst, was Dir leicht fällt und wie Du einen robusten Umgang mit Widrigkeiten entwickeln kannst. Und ganz nebenbei verschwindet der Stress aus Deinem Alltag und die Zufriedenheit wächst.
ÜBER DEN AUTOR
Frauke Schöttke
Als Coach für systemisches Zeitmanagement vereint Frauke Schöttke die Arbeitsweise einer Business Coachin mit ihrem Wissen als systemische Organisationsentwicklerin (DGSF).
Seit 2017 unterstützt sie Selbstständige und Unternehmen, ihre Ziele zu erreichen sowie Abläufe und Prozesse zu optimieren.
Ihre Kunden profitieren gleichermaßen von ihrem theoretischen Wissen und von ihren 16 Jahren Erfahrung als Key Account Managerin, Projektleiterin sowie Führungskraft in der IT.
Mit ihrem Job den sie leidenschaftlich gerne macht und als Familienmensch mit 2 Kindern, ihrem Mann und zwei Hunden, ist sie es gewohnt, viele Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten. UND dabei die Ruhe zu bewahren.
Was ihr dabei hilft? Du ahnst es vermutlich. Gutes Zeitmanagement und ihr Bullet Journal.
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