Profitiere von Fraukes Expertise in den Bereichen systemische Organisationsentwicklung und Selbstmanagement. Hier findest du Inhalte, die dir zeigen, wie du produktiver arbeitest und gelassener lebst.
Dieser Artikel ist interessant, wenn Du wissen willst
Als Führungskraft kam ich mir in Meetings manchmal vor, wie ein Jongleur, der mehrere Bälle gleichzeitig in der Luft hält. Nur das es keine Bälle, sondern Informationen und Themenstränge waren. Und ich hatte sie nicht in der Luft, sondern im Kopf. Dabei entsteht ein Bild in meinem Kopf – wie in allen anderen beteiligten Köpfen auch.
Aber es ist gar nicht so einfach, mitzuteilen wie dieses Bild aussieht! Und oft genug entstehen Bilder, die nicht bei allen deckungsgleich sind. Und die Folge? Es wurde einfach nicht vom gleichen geredet oder aneinander vorbei. Ein Beispiel aus einem Kundenworkshop: Es ging um mehr „Kundenorientierung“ und woran man der Kunde sie bemerkt. Es war schon etwas aufgeheizt, die einen haben die anderen nicht richtig verstanden und umgekehrt. Was war los? Jeder hatte einen anderen Kunden vor Augen, aber keiner hat sein Bild mit den anderen geteilt. Mit Hilfe der Target Map haben wir Klarheit geschaffen!
Und wie stellt man möglichst schnell eine solide, gemeinsame Basis her? Die Hilfsmittel reichen vom aktivem Zuhören und Wiederholen bis hin zu verschiedenen Arten der Visualisierung. Listen, Protokolle, Pläne, Aufstellungen, bildhafte Methoden… Aber keine davon ist universell und keine beinhaltet alles, was in komplexen Situationen notwendig ist. Aber alles können wichtige Bausteine sein.
Ich hatte ein Schlüsselerlebnis, als mein erster Kunde folgende Aufgabe für mich hatte: er sollte als Moderator mit der oberen Führungsebene, sechs Personen, einen Workshop gestalten. Das Ziel: Planung gemeinsamer, themen- und bereichsübergreifender Aktivitäten im Rahmen der Unternehmenstransformation. Der Workshop sollte Kräfte bündeln und die Führungskräfte in Bewegung bringen. Vorab wurden einstündige Einzelinterviews mit den Führungskräften geführt, die Ergebnisse sollten einfließen. Und der Workshop sollte nur drei Stunden dauern. Eine ambitionierte Aufgabe! Und ich wurde beauftragt, die Vorbereitung zu unterstützen. Das war die Geburtsstunde der heutigen Target Map! Wir haben im Gespräch eine Analogie entwickelt: was wir im Workshop erarbeiten, muss wie eine Landkarte sein. Sie soll Navigation ermöglichen. Und idealer Weise: Vorfreude auf die anstehende Reise wecken!
Der Vergleich mit einer Landkarte kam mir sehr entgegen – ich bin Geografin! Und in diesem Moment wurde mir klar, dass ich mich von meinem Fach gar nicht so weit weg bewegt habe.
Geografie ist die Lehre von der Beschreibung der Erdoberfläche!
Untersuchungsgegenstand in der Geographie sind unterschiedlichste Systeme: Kontinente, Klimazonen, Vegetation, Kulturräume… Die Hauptaufgabe eines Geografen: Informationen sammeln, Komplexität reduzieren und Bilder zeichnen. Landkarten. Beschreibungen erstellen, die gut verständlich sind. Ja, und auch mal Neuland betreten und auf Entdeckungsreisen gehen.
Und so hat sich der Grundgedanke der Target Map entwickelt: Sie ist eine Landkarte für das anstehende Vorhaben. Und die Landkarte, die Target Map, schafft Klarheit. Denn in diese Landkarte fließen alle Informationen, Äußerungen und Beobachtungen ein, die gemeinsam gesammelt werden. Wir stimmen ab, wie das Ziel aussieht und wir klären, wieso es gut ist, dort anzukommen. Schließlich legen wir die Route fest – eine Umsetzungsstrategie und konkrete erste Schritte. Mit diesem Hilfsmittel ist es meinem Kunden tatsächlich gelungen, seinen Workshop erfolgreich zu meistern. Die Target Map hat Klarheit geschaffen.
Bei der Erstellung der Target Map fließen zwei Dinge ein: konkrete Informationen und diffuse Äußerungen rund um das Vorhaben. Üblicherweise sammeln wir im Rahmen von Interviews oder Workshops, die arbeitsteilig gestaltet werden: einer kümmert sich um die rationalen Antworten, der andere protokolliert, was „sonst noch“ gesagt wird. Die Informationen werden von uns zusammengefügt, strukturiert ausgewertet, aufbereitet und dann in einem Workshop gemeinsam präzisiert.
Mit Hilfe der Target Map schaffen wir Klarheit! Klarheit, die Einzelnen Orientierung und Sicherheit gibt und Teams zusätzliche noch einen roten Faden. Wer die „Landkarte seines Vorhabens“ vor Augen hat, weiß was zu tun ist und kann klar darüber reden.
Vor dem Workshop werden Informationen gesammelt. Das passiert in einem Vorbereitungsworkshop oder mit Hilfe von Interviews. Die Informationen werden ausgewertet und sortiert. Mit diesen Informationen wird die Target Map vorbereitet. Es entsteht je nach Vorhaben und Gruppengröße ein Flipchart oder eine Art Wandtapete (ca. 1m * 3m) mit Klebezetteln. Sie beinhaltet folgende Bereiche und wird an die Fragestellung angepasst:
Anhand der Target Map spiegeln wir, was während der Informationserhebung gesagt wurde und bei uns angekommen ist. Gemeinsam präzisieren wir alle Bereiche, sortieren und ergänzen Informationen.
Meistens gibt es im Workshop eine ganze Reihe „Aha“-Erlebnisse: es wird offensichtlich, an welchen Stellen Glaubenssätze wirken. An welchen Stellen Reflexe oder die Unternehmenskultur daran hindern, aktiv zu werden. Es wird offensichtlich, wo Handlungsfelder sind, neue Gestaltungsspielräume und Lösungsmöglichkeiten entstehen. Unschärfen können ausgeräumt werden, ein gemeinsames Bild entsteht – und meistens wächst auch die Zuversicht, dass es gelingen kann und der Wille, dazu beizutragen.
Am Ende des Workshops werden konkrete erste Schritte festgelegt. Eine einheitliche Basis und ein „gut sortiertes“ Bild vom Vorhaben sind entstanden. Nicht nur auf der Target Map – auch in den Köpfen der Beteiligten.
Wer die Wirkung einmal erlebt hat, geht wichtige Vorhaben nicht mehr anders an. Ein bisschen muss man sich das so vorstellen. Es ist ein kontrollierter Perspektivwechsel. Noch mal zurücktreten, alles ins Visier nehmen, um dann umso schwungvoller und schneller ans Ziel zu kommen. Wie beim Klettern. Keiner würde doch einfach loskraxeln, sondern erst mal die ganze Wand in den Blick nehmen, die Richtung bestimmen und dann den Gipfel besteigen.
Neugierig geworden? Wenn Du wissen willst, wie eine Target Map für Dein Vorhaben aussehen könnte, dann lass uns das klären!
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Viele Grüße,
ÜBER DEN AUTOR
Frauke Schöttke
Als Coach für systemisches Zeitmanagement vereint Frauke Schöttke die Arbeitsweise einer Business Coachin mit ihrem Wissen als systemische Organisationsentwicklerin (DGSF).
Seit 2017 unterstützt sie Selbstständige und Unternehmen, ihre Ziele zu erreichen sowie Abläufe und Prozesse zu optimieren.
Ihre Kunden profitieren gleichermaßen von ihrem theoretischen Wissen und von ihren 16 Jahren Erfahrung als Key Account Managerin, Projektleiterin sowie Führungskraft in der IT.
Mit ihrem Job den sie leidenschaftlich gerne macht und als Familienmensch mit 2 Kindern, ihrem Mann und zwei Hunden, ist sie es gewohnt, viele Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten. UND dabei die Ruhe zu bewahren.
Was ihr dabei hilft? Du ahnst es vermutlich. Gutes Zeitmanagement und ihr Bullet Journal.
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